Mit der Traunseetram ins Winter-Wunderland

Mit der Traunseetram ins Winter-Wunderland

Diese Woche hat es bei uns bis ins Flachland geschneit und ich wollte das ausnutzen. Nachdem ich noch nie mit der Vorchdorferbahn oder mit der Traunseetram gefahren bin hat es sich angeboten die Runde Lambach - Vorchdorf - Gmunden zu machen. Abgesehen davon fahren auf der Vorchdorfer noch Fahrzeuge aus den 50er Jahren im Planeinsatz. Außerhalb der Museumsbahnsaison ein willkommener Anblick.

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Dieser Text wurde im Herbst 2025 aus der Erinnerung verfasst.

Fahrten: 7
Zugkilometer: 144km
Zeit im Zug: 2h39m
Strecke am Fahrrad: ca. 19km

Anreise mit der Vorchdorferbahn

Von Linz aus geht es direkt mit dem Regionalzug nach Lambach. Dort wartet auch schon der "Extertaler" Triebwagen 20.109 auf mich.

Es gibt hier halt noch die klassischen Lokalbahn-Vibes und so kann man auch dem Lokführer während der Fahrt über die Schulter blicken.

Auch der Bahnhof Stadl-Paura ist ein typischer verschlafener Lokalbahn Bahnhof. Von dort aus geht es dann nach kurzer Fahrt durch den Wald nach Bad Wimsbach-Neydharting.

Wenige Minuten später ist man schon in Vorchdorf. Planmäßige Fahrzeit sind ja nur 25 Minuten. Am Wochenende fährt alle 2h ein Zug. Unter der Woche ist deutlich mehr los. Die Fahrzeuge für den Schülerverkehr sind am Wochenende aber in Vorchdorf abgestellt.

Selten gibt es hier noch so viel Schnee. Ein kleines Detail am Rande: Auf österreichischen Lokalbahnen haben sich mittlerweile E-Ink Displays für die Fahrpläne etabliert. Eine kostengünstige und gut lesbare Lösung. In Österreich mittlerweile oft zu sehen, in anderen Ländern aus denen meine Leser:innen kommen vielleicht noch nicht.

Traunseetram

Weiter ging es dann mit der Traunseetram. Nach über 100 Jahren verschiedenster Pläne und Vorhaben konnte man 2018 endlich die Lokalbahn Gmunden - Vorchdorf mit der Gmundner Straßenbahn verbinden. Zum Einsatz kommen hier moderne Vossloh Tramlink Fahrzeuge.

Der Plan war Karl z'Neuhub auszusteigen und dort auf den verschneiten Feldern zu fotografieren. Leider habe ich vor dem Einsteigen nicht mitbekommen, dass man in Karl z'Neuhub nur vorne aussteigen kann und so bin ich mit meinem Fahrrad auf der hinteren Plattform gestanden und musste dann erstmal noch eine Station weiterfahren bis Neuhub um dann zurückzuradeln. Glücklicherweise sind die Stationen hier relativ nah beinander.

Was soll man diese Bilder viel beschreiben. Eine Tram fährt durch die verschneite Winterlandschaft.

In letzter Zeit bin ich immer mehr zum Ganzjahresradfahrer geworden, weil auch im Winter ist es oft problemlos möglich. Heute zum Beispiel war zwar die Landschaft verschneit, die Dorfstraßen aber besser geräumt als die Linzer Radwege.

Und so bin ich mit dem Radl Stück für Stück zurückgefahren bis zur Haltestelle Laizing. Da die Züge an einem Samstag hier alle 30 bis 60 Minuten fahren gab es genug zu fotografieren.

Die Lichtstimmung sorgte für gewisse Herausforderungen beim Fotografieren und auch bei der Nachbearbeitung.

In Lainzing bin ich dann wieder eingestiegen und zum ehemaligen Gmundner Seebahnhof weitergefahren.

Straßenbahn Gmunden

In Gmunden herrscht sogar noch mehr Betrieb als auf der Überlandstrecke und so hat man viele Fotogelegenheiten.

Auch das winterliche Gmunden zeigt sich von seiner verschneiten Seite. Wer übrigens schon immer mal wissen wollte welchen Unterschied ein Polfilter macht, die nächsten beiden Fotos zeigen das sehr gut.

Besonders spannend ist natürlich die Kuferzeile. Hier ist es so eng, dass die Strecke eingleisig ist, Autos im Einbahnverkehr geführt werden, aber die Straßenbahn im Gegenverkehr fährt. Es gibt immer wieder Ausweichmöglichkeiten.

Kurz danach folgt der steilste Abschnitt der Gmundner Straßenbahn mit ca. 100 ‰ Steigung. Die Pöstlingbergbahn in Linz ist zwar mit 116 ‰ noch ein Stück steiler, aber eigentlich keine Straßenbahn*.

Gegen 16:30 schwindet das Licht dann schon sehr schnell und so mache ich mich vom Tennisplatz aus auf den Heimweg.

Am Gmundner Bahnhof gehen sich noch ein paar Fotos aus ehe mein Zug nach Linz kommt.

*Die Klassifizierung was nun eigentlich eine Straßenbahn, Stadtbahn, U-Bahn, Bergbahn, Light Rail oder sonstiges ausmacht ist eine ewige Diskussion unter manchen Eisenbahnern. Weder gesetzlich noch technisch lassen sich klare Trennlinien definieren, die ohne Ausnahme gültig sind. Daher ist es meines Erachtens nach sinnvoller das ganze als kontinuierliches Spektrum, denn als diskrete Kategorien zu betrachten.

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